Unterhaus-Schlossberg Wildon; Höhensiedlung; Burganlage; Wilder Mann Höhle
Staat
Österreich
BZ
Leibnitz
Gemeinde
Wildon
KG
Unterhaus
KG-Nr.
66429
Grst.-Nr.
.1, 10/1, 10/2
Flurname
Schloßberg Wildon; Gipfelbereich
Beschreibung
Forschungsgeschichte:
Seit jeher bekannt; unter Denkmalschutz.
1854 seit: Nachrichten über die Aufsammlung von Streufunden.
1860: Steinbrucharbeiten.
1870 um: Aufsammlung durch den Siechenhausverwalter Emil Neher.
1970-1985: Aufsammlung durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen.
1985-1994: archäologische Grabungen des Joanneum, Leitung: Dr. Diether Kramer.
1986: Fundstellenerhebung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.
2014+2015: Instandsetzungsarbeiten an der Burgstelle Alt-Wildon.
Lage/Beschreibung:
Die Marktgemeinde Wildon liegt zirka 20 km südlich von Graz in typischer Klausenlage an der Mündung der Kainach in die Mur am Fuß des 450 m hohen Schlossberges. In Wildon befand und befindet sich einer der wenigen Übergänge über die Mur, die die West- und die Oststeiermark verbinden. Der Kalkfelsen des Wildoner Schlossberges stellt gemeinsam mit dem Buchkogel einen markanten, in West-Ost-Richtung verlaufenden Höhenzug dar, der das Grazer Feld im Norden vom ausgedehnten Leibnitzer Feld im Süden trennt. Durch den heutigen Ort führt die alte Reichsstraße, einst der wichtigste Nord-Süd-Verkehrsweg des Landes. Das heutige Erscheinungsbild des zirka 300 m langen und knapp 80 m breiten Gipfelplateaus des Schlossberges wird von den Ruinen der mittelalterlichen Burgen Altwildon am Westsporn und Neuwildon (1260 „novum castrum“) im Ostteil des Berggipfels sowie dem dazwischen liegenden sog. Turnierplatz mit einer Größe von rund 85 x 30 m geprägt. Den Aufweg zum Bergplateau sperrten ursprünglich auf halber Höhe die beiden kleinen mittelalterlichen Burgen (Türme) Ful und Hengst, von denen sich Reste am nördlichen Schlossberghang erhalten haben. Zahlreiche Siedlungsterrassen an den Abhängen des markanten Inselberges dürften aus der Urnenfelderzeit stammen, einer von zahlreichen Perioden, in der der Schlossberg zusammen mit dem Buchkogel zweifelsohne eine zentralörtliche Funktion innehatte. Aufgrund ihrer günstigen topografischen Lage zog die Region seit dem Mittelneolithikum (4600 v. Chr., MOG Ib/IIa) Menschen an. Zahlreiche archäologische Funde dokumentieren die siedlungsgeschichtliche Bedeutung dieses Raumes, dessen Forschungsgeschichte bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Insbesondere der Wildoner Schlossberg stellt einen außerordentlichen Fundort im gesamten Südostalpenraum dar. Sehr treffend wurde er von Jörg Obereder vor etwa 25 Jahren in einer Abhandlung über die umfangreichen kupferzeitlichen Funde als „Steirisches Geschichtsbuch“ bezeichnet. Nach Ausweis der Funde und Befunde setzt die Besiedlung im Mittelneolithikum ein und dauert dann mit gewissen Zäsuren bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts an. Vermutlich war der Schlossberg auch der Standort der erst 1053 urkundlich erwähnten Hengistburg, die als Mittelpunkt der Karantanischen Mark fungierte. Eine karolingisch-ottonische Wehranlage im 9., spätestens aber 10. Jahrhundert auf dem Wildoner Schlossberg ist - wenn auch vorerst nicht durch bauliche Befunde - zumindest über das keramische Fundmaterial gesichert.
Objekte (3 Treffer)
ID Nummer
Objektansprache
Material
Zeitstellung
ID Nummer
Objektansprache
Material
Zeitstellung
UMJ-12003
Waffe - Dolch
Silex
Frühbronzezeit
UMJ-6135
Waffe - Schwert
Bronze
Urnenfelderzeit
UMJ-6211
Werkzeug - Lappenbeil
Bronze
Urnenfelderzeit
Archivalien (1 Treffer)
Datum
Dokumentsorte
Kurzregest / Inhalt
Datum
Jahr
Dokumentsorte
Kurzregest / Inhalt
0-0-0
Verzeichnis
[ohne Ort/ohne Datum] Inhaltsverzeichnis:
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz V-Wolfsberg; Nr. 50; Wildon.
Gemeinde Wildon (1047): KG Unterhaus 66429; KG Wildon 66431.
Einhakhefter: Wildon-Unterhaus; Wildon-Wildon.
Der gesamte Ortsakt, Artikel, Fundberichte und Datenblätter wurden gescannt.